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NIKIS ARGUMENTE

Die Arbeitszeit wurde in der Vergangenheit schon oft gekürzt und auch heute ist es wieder möglich. Im Jahr 1900, also zu Kaisers Zeiten, lag die Wochenarbeitszeit bei 66 Stunden.
Bis in den 1980er Jahren wurde die Arbeitszeit dann immer wieder gekürzt. Das ist ein Verdienst der Gewerkschaften und der gesamten Arbeiterbewegung.
Möglich war die Arbeitszeitverkürzung wegen des technischen Fortschritts, denken wir an die Elektrifizierung, an die Mechanisierung. Dadurch war in der Wirtschaft weniger Arbeitseinsatz erforderlich.
In den letzten 40 Jahren wurde die Arbeitszeit aber kein einziges Mal mehr gekürzt. Jetzt ist die Frage: Gab es keinen technischen Fortschritt seit den 1980er Jahren?
Doch, sogar einen erheblichen. Denken wir an die Einführung des Computers, an die Automatisierung, an die Digitalisierung.
Also wieso war eine Arbeitszeitverkürzung früher möglich und heute nicht mehr?

 

Produktivität

Die Arbeitszeit zu verkürzen hat Vorteile für alle. Das belegt eine Studie aus Großbritannien, an der 61 Firmen teilgenommen haben, die die 4-Tage-Woche eingeführt haben. Und die Ergebnisse sind eindeutig:
Die Beschäftigten waren in der kürzeren Zeit deutlich produktiver. Die Krankenstände sind stark zurückgegangen. Und die Leute bleiben länger in ein und der gleichen Firma. Schlicht und ergreifend, weil sie besser erholt sind.
Die Arbeitszeitverkürzung bringt eine moderne Arbeitswelt mit mehr Lebensqualität.

 

Unternehmen

Ein Vorwurf an die SPÖ lautet, dass eine Arbeitszeitverkürzung nicht geht, weil wir dann keine Arbeitskräfte mehr haben. Aber nur, weil wir die Arbeitszeit für den Einzelnen verkürzen, heißt es ja nicht, dass insgesamt in Österreich weniger gearbeitet wird.
Viele potentielle Arbeitskräfte würden eigentlich gerne ihr Einkommen aufbessern.
Denken wir an Menschen in Teilzeit, oftmals Frauen, die eigentlich gerne aufstocken würden. Oder Arbeitslose, von denen viele auch gerne Vollzeit arbeiten würden. Oder Zugewanderte, die wegen rechtlicher Hürden gar nicht arbeiten können.
Insgesamt gibt es, so eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts, in Österreich hunderttausende Menschen, die eigentlich gerne mehr arbeiten würden.
Das heißt, eine Arbeitszeitverkürzung ist in Wirklichkeit eine Verteilung der Arbeitszeit von den Leuten, die weniger arbeiten möchten zu den Leuten, die mehr arbeiten möchten.
 

Umverteilung der Arbeitszeit

Eine Arbeitszeitverkürzung ist die wichtigste Maßnahme zur Entlastung von Familien. Aus persönlicher Erfahrung in meinem Bekanntenkreis weiß ich, wie schwer es ist, Familie und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bekommen.
Stellen wir uns dazu eine klassische Familie vor mit Mama, Papa und Kinder. Da wird der Papa in der Regel mehr arbeiten als die Mama. Und tatsächlich ist es statistisch so, dass 65% aller Frauen mit Kindern Teilzeit arbeiten, aber nur 8% aller Männer mit Kindern.
Das heißt, wenn wir die Arbeitszeit für den Papa von 38 auf zum Beispiel 34 Stunden reduzieren, die Mama aber weiterhin Hausnummer 25 Stunden arbeitet, haben wir eine gewisse Angleichung zwischen den beiden erreicht.
So ein Setting macht es für den Papa auch leichter, mehr Familienaufgaben zu übernehmen als bisher.

Aber die Arbeitszeitverkürzung hat noch einen Vorteil: Nicht nur die Arbeitszeit passt sich an, sondern auch die Bezahlung zwischen den Geschlechtern. Der Papa bekommt für weniger Arbeitsstunden das gleiche Gehalt wie bisher. Das heißt, die Stundenlöhne müssen gestiegen sein. Die Mama arbeitet gleich viel wie bisher, bekommt pro Stunde aber mehr raus. Und damit bekommt sie insgesamt mehr Gehalt.
Die Arbeitszeitverkürzung führt zu einer Angleichung der Geschlechter in der Arbeitswelt, zu mehr Wohlbefinden der Familie und insgesamt zu mehr Lebensqualität.

Familie

>>> REICHENSTEUER

Wir wollen eine Steuer für Reiche, um jene zu entlasten, die von ihrer Arbeit leben müssen. In Österreich ist es so, dass wenn man sich etwas aufbauen möchte, dann zahlt man sehr viel Steuer. Wenn man aber schon etwas hat, dann zahlt man eigentlich sehr wenig Steuer. Wir können uns das an einem Beispiel versinnbildlichen: Eine Pflegerin zahlt im Verhältnis auf ihr Arbeitseinkommen mehr Steuern und Abgaben als ein Multimillionär auf sein Vermögenseinkommen. Und genau dieses Verhältnis wollen wir umdrehen. Wir wollen weniger Steuern auf Arbeit, und mehr Steuern für Vermögen. Das heißt, mit einer Reichensteuer würden wir Reiche stärker zur Kasse bitten, dafür aber die Leute entlasten, die von ihrer Arbeit Leben müssen.

Arbeitseinkommen vs Vermögenseinkommen

REICHE Vs UNTERNEHMEN

Einige Leute haben die Befürchtung, dass eine Reichensteuer der Wirtschaft schaden könnte. Aber tatsächlich ist es so, dass vom gesamten privaten Reichtum, nur ungefähr 20% auf Unternehmensvermögen entfällt. Die anderen 80% entfallen auf Immobilien, auf Waldbesitz, auf Wertpapierbesitz wie Aktien. Man könnte also eine Reichensteuer so aufsetzen, dass man privaten Reichtum stärker besteuert und parallel dazu senkt man sogar die Kosten der Unternehmen für Arbeit. Mit so einer Reichensteuer würden die meisten Unternehmen am Ende nicht mehr, sondern weniger Steuern zahlen als heute. Eine kluge Vermögenssteuer könnte so aufgesetzt sein, dass die Reichen zu Kasse gebeten werden, ohne dass die Unternehmen in ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit eingeschränkt werden.

>>> ARBEITSZEITVERKÜRZUNG

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